Weinanbaugebiete Italien
Italien ist seit jeher einer wichtigsten und bekanntesten Weinproduzenten der Welt. Auf rund 700.000 Hektar wird in 20 Weinanbaugebieten eine unglaublich große Bandbreite an Rebsorten kultiviert. Kaum ein anderes Land der Welt hat eine so große Vielfalt an außergewöhnlichen Rot- und Weißweinen aufzuweisen. Die klangvollen Namen der italienischen Weine, von Barolo und Brunello di Montalcino über Chianti und Lambrusco bis zu Nero d’Avola und Primitivo di Manduria, sind seit Jahrhunderten weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt und beliebt.
Venetien
Mit einer Rebfläche von rund 80.000 Hektar zählt die zwischen der Lagune von Venedig, dem Gardasee und den Alpen eingebettete Region im Norden Italiens zu den größten Weinanbaugebieten des Landes. Aufgrund der unterschiedlichen Landschaften ist Venetien eine sehr facettenreiche Anbauregion, die eine große Vielfalt an Trauben hervorbringt. Sie reicht von weißen Reben wie der Prosecco- oder der Garganega-Traube über Pinot Grigio bis zu roten Trauben wie Corvina und Raboso. Bereits die Römer wussten diese Vielfalt an Trauben zu schätzen und betrieben ausgiebigen Weinbau in der Region.
Toskana
Kaum eine andere Region steht so für die einzigartigen kulturellen und kulinarischen Schätze Italiens wie die Toskana. Auf den sanften Hügeln zwischen dem Apennin Gebirgszug und dem Mittelmeer werden auf rund 60.000 Hektar Reben kultiviert. Wichtigste Traube der Region ist Sangiovese. Die Sangiovese-Traube ist die Basis vieler weltbekannter Weine wie dem Chianti, dem Vino Nobile di Montepulciano und dem Brunello di Montalcino.
Piemont
In der Region im Nordwesten Italiens werden auf knapp 50.000 Hektar Fläche Reben angebaut. Der Schutz der Alpen sorgt für besonders günstige klimatische Bedingungen im Piemont. Rund 90 Prozent des Anbaugebietes sind mit roten Trauben bepflanzt. Die wichtigste Rebsorte ist Nebbiolo, welche die Basis der Weine Barolo, Barbaresco und Roero darstellt. Auch die Barbera-Traube spielt eine wichtige Rolle in der Region. Unter den Weißweinen dominieren die Sorten Cortese und Arneis.
Südtirol
Mit einer Anbaufläche von lediglich rund 5.500 Hektar ist Südtirol eines der kleinsten, aber zugleich feinsten Weinanbaugebiete Italiens. Das liegt vor allem an der klimatischen und geologischen Vielfalt der Region in den italienischen Alpen. Sehr unterschiedliche Böden und verschiedenste Höhenlagen zwischen 200 und fast 1.000 Metern sorgen dafür, dass die Südtiroler Winzer eine große Bandbreite an ausgezeichneten Rot- und Weißweinen produzieren. Zu den wichtigsten Sorten der alpinen Region zählen Lagrein, Vernatsch und Gewürztraminer.
Abruzzen
Die Abruzzen zählen zu den traditionsreichsten Weinanbauregionen Italiens. Bereits die Römer nutzten die vielfältigen klimatischen Bedingungen für den Weinanbau. Die Landschaftsformen der zwischen den Bergen des Apennins und dem Adriatischen Meer liegenden Region reichen von Hochgebirge bis Meeresküste. Dementsprechend groß ist auch die Vielfalt an Weinen, die sie hervorbringt. Auf rund 35.000 Hektar Rebfläche wird vor allem die bekannte rote Montepulciano-Traube kultiviert.
Apulien
Apulien ist zwar international eine der unbekannteren Anbauregionen Italiens. Die Region am „Stiefelabsatz“ des Landes ist jedoch mit einer Anbaufläche von rund 100.000 Hektar eines der größten Weinanbaugebiete des Landes mit einer sehr langen Tradition. Bereits die Griechen bauten hier im 6. Jahrhundert vor Christus Wein an. Aufgrund seiner vielfältigen Landschaft bringt Apulien ein großes Spektrum an Weinen hervor. Besonders bekannt sind die Rebsorten Negroamaro, Primitivo die Manduria, Castel del Monte und Salice Salentino.
Emilia-Romagna
Die in der Po-Ebene am Fuße des Apennins gelegene Region gilt als die kulinarische Schatzkammer Italiens. Parmaschinken und Aceto Balsamico die Modena erfreuen sich in aller Welt größter Beliebtheit. Aber auch in Sachen Wein hat die Emilia-Romagna einiges zu bieten. Mit einer Rebfläche von knapp 60.000 Hektar zählt die Region zu den größeren Weinanbaugebieten Italiens. Bekannt ist die Emilia-Romagna vor allem für ihren süß-spritzigen Lambrusco.
Friaul
Friaul gilt nicht nur bei Kennern als die beste Weißweinregion Italiens. Die auf rund 20.000 Hektar angebauten Reben profitieren von den besonderen klimatischen Bedingungen im Nordosten des Landes. Hier treffen warme mediterrane Luftströmungen auf die kalte Luft der Alpen, was für besonders hohe Temperaturunterschiede sorgt. Besondere Aushängeschilder der Region sind die einheimischen Rebsorten Ribolla Gialla und Friulano, aber auch Sauvignon Blanc und Pinot Grigio.
Kampanien
Die Region rund um Neapel ist eines der ältesten Weinanbaugebiete Europas. Bereits seit dem 12. Jahrhundert vor Christus werden hier Reben kultiviert. Zu Zeiten des Römischen Reiches war Kampanien der Weingarten Roms. Auch heute werden auf rund 40.000 Hektar entlang der tyrrhenischen Küsten Reben angebaut. Mit einem Anteil von rund 70 Prozent dominieren rote Trauben. Besonders bekannt sind die Sorten Aglianico und Taurasi.
Sizilien
Die größte Insel des Mittelmeeres ist seit Jahrtausenden ein traditionsreiches Weinanbaugebiet. Bereits im 7. Jahrhundert vor Christus wurde der Weinanbau auf Sizilien dokumentiert. Sizilien ist auch heute noch mit einer Anbaufläche von rund 100.000 Hektar eines der größten Anbaugebiete Italiens. Fast zwei Drittel der Rebfläche nehmen weiße Trauben ein. Die bekannteste Traube der Insel ist jedoch der rote Nero d’Avola, der fast überall angebaut wird.
Umbrien
Das traditionelle Weinanbaugebiet Umbrien liegt in einer der hügeligsten und gebirgigsten Regionen Italiens, in welcher bereits die Umbrier und Etrusker vor über 3000 Jahren Wein anbauten. Auf einer Fläche von rund 25.000 Hektar werden heutzutage vor allem rote Reben kultiviert. Besonders häufig anzutreffen ist die Sagrantino-Traube, die vielschichtige und kräftige Weine hervorbringt. Aber auch der Süßwein Passito zählt zu den Spezialitäten Umbriens.