Mit einer Rebfläche von über 400.000 Hektar sind die USA das viertgrößte Weinanbauland der Welt. Fast synonym für den Weinbau in den USA ist der Bundesstaat Kalifornien, aus dem rund 90 Prozent der Produktionsmenge stammen. Darüber wird vergessen, dass auch in vielen anderen US-Bundesstaaten Reben kultiviert werden, von Alaska im Norden über die Pazifikküste bis nach New York an der Atlantikküste.
Mit einer Rebfläche von über 250.000 Hektar ist Kalifornien nicht nur das mit Abstand wichtigste Weinanbaugebiet der USA, sondern auch eines der bedeutendsten der Welt. Rund 90 Prozent der in den USA gekelterten Weine stammen aus dem US-Bundesstaat an der Pazifikküste. Seit dem legendären „Jugdment of Paris“ von 1976, eine Verkostung, bei der französische gegen kalifornische Weine antraten und letztere gewannen, sind die Weine von der Westküste der USA in aller Welt bekannt und beliebt. Aufgrund der großen geografischen Nord-Süd-Ausdehnung der Weinanbauregion von über 1.000 Kilometer gedeihen hier zahllosen Rebsorten in unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen.
Die hügelige Weinregion Napa Valley im Bundesstaat Kalifornien beherbergt mehr als 400 historische und moderne Weingüter. Weinkenner verbinden das Anbaugebiet und beliebte Reiseziel meist mit den berühmten Cabernet Sauvignon und Chardonnay. Durch das unterschiedliche Klima in der 18.000 hektargroßen Tal-Region werden die Reben je nach Lage unterschiedlich bestockt und somit ein breites Spektrum an weiteren Sorten ermöglicht.
Das Alexander Valley liegt im kalifornischen Sonoma County und erstreckt sich entlang des Russian River. In dem 15 Kilometer langen und zwei bis fünf Kilometer breiten Tal wird auf einer Rebfläche von knapp über 5.000 Hektar Wein angebaut. Die mit Abstand wichtigste Rebsorte im Alexander Valley ist Cabernet Sauvignon. Darüber hinaus sind auch die roten Trauben Cabernet Franc, Malbec, Merlot, Petit Verdot und Zinfandel häufig anzutreffen. Weißweine spielen im Tal kaum eine Rolle.
Monterey zählt zu den jüngsten Weinanbaugebieten der USA. Erst seit den 1960er-Jahren werden in der Region südlich der Monterey Bay Trauben kultiviert. Aufgrund seiner großen Obst- und Gemüseplantagen wird die Region auch als „Salatschüssel Amerikas“ bezeichnet. Heutzutage stehen hier rund 16.000 Hektar unter Reben. Mit einem Anteil von rund 50 Prozent ist Chardonnay die mit Abstand wichtigste Sorte. Während im Norden der Region auch Riesling und Pinot Noir angebaut werden, sind im Süden eher Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah anzutreffen.
Die Weinregion Santa Barbara zählt zu den bekannteren Anbaugebieten an der Pazifikküste der USA. Das liegt auch an ihrer geografischen Nähe zur Millionenmetropole Los Angeles. Die Region bildet das südliche Ende des kalifornischen Anbaugebietes Central Coast. Im relativ kühlen und mediterranen Klima von Santa Barbara gedeihen neben den typisch kalifornischen Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Zinfandel auch empfindlichere Trauben, wie zum Beispiel Pinot Noir.
Das Santa Clara Valley ist das älteste Weinbaugebiet im Westen der USA. Bereits seit dem Ende des 18. Jahrhunderts werden hier Reben kultiviert. Inzwischen hat Santa Clara stark an Bedeutung gegenüber anderen Weinanbaugebieten verloren. Heutzutage stehen weniger als 1.000 Hektar unter Reben. Ein wichtiger Faktor für den Rückgang des Weinanbaus in der Region ist der Aufstieg des nahegelegenen Silicon Valley, der einen immer größeren Flächenbedarf von IT-Firmen zur Folge hat.
Die südlich von San Francisco gelegenen Santa Cruz Mountains sind eine bergige Anbauregion. Die Weinberge an den Hängen der bis zu 1.000 Meter hohen Berge zählen zu den höchsten Lagen der USA und stellen die Winzer vor große Herausforderungen. Das Resultat sind jedoch Weine von höchster Qualität. Häufigste Rebsorten sind Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Merlot und Syrah.
Das nördlich von San Francisco gelegene gleichnamige County gilt als die Wiege des kalifornischen Weinanbaus. Mit einer Rebfläche von rund 25.000 Hektar ist Sonoma heute eines der größten Weinanbaugebiete der USA. Aufgrund der Größe des Gebietes sind die klimatischen Verhältnisse sehr unterschiedlich und die Bandbreite der angebauten Trauben sehr groß. In der sanft hügeligen Landschaft werden primär Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Merlot, Pinor Noir, Sauvignon Blanc, Syrah, Viognier und Zinfandel kultiviert. Sonoma-Weine zählen zu den edelsten Tropfen aus den USA.
Der US-Bundesstaat ist in aller Welt primär für seinen Whiskey und nicht für seine Weine bekannt. Trotzdem ist Kentucky eines der ältesten Weinanbaugebiete der USA. Bereits seit dem Ende des 18. Jahrhunderts werden hier Reben angepflanzt. Die wichtigsten Rebsorten in Kentucky sind Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot.
Gemeinsam mit dem Nachbarbundesstaat Washington ist Oregon das nördlichste Weinanbaugebiet der USA. Die Rebflächen konzentrieren sich auf das Gebiet zwischen den beiden Gebirgszügen Coast Range und Cascade Range. Mit einem Anteil von rund 50 Prozent ist Pinot Noir die dominierende Sorte in Oregon. Weitere wichtige Reben sind Chardonnay, Gewürztraminer, Pinot Gris, Merlot und Sauvignon Blanc.
Im Bundesstaat Washington befinden sich die nördlichsten Weinberge der USA. Das Hauptanbaugebiet ist das Columbia Valley, in dem rund 16.000 Hektar unter Reben stehen. Dank großer Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht und einer hohen Sonnenscheindauer gedeihen hier Weine komplexer Struktur und lebhafter Säure. Bedeutendste Sorten des regionalen Anbaus sind Chardonnay, Merlot und Riesling.
Der Bundesstaat New York ist für viel Dinge bekannt, aber nicht für seine Weine. Ein Irrtum, denn der Staat ist in Bezug auf das produzierte Volumen der drittgrößte Weinanbaustaat der USA. Reben werden vor allem in der nordwestlichen Region des Staates am Eriesee angebaut. Die Bandbreite an Rebsorten in der Weinanbauregion ist groß und umfasst vor allem Chardonnay und Riesling.
German 
English