Die französische Region Burgund bietet die besten Voraussetzungen, um hochwertige Rotweine zu keltern. Die einzelnen Lagen tragen den Zusatz Grand Cru, sofern es sich um einen erstklassigen Wein handelt. Über solch eine Bezeichnung verfügt ebenfalls das Weingut Domaine de la Romanée-Conti, welches eine eigene Appellation besitzt. Der dort produzierte Wein gilt als einer der teuersten Tropfen der Welt. Seine Prominenz reicht dabei weit über die Grenzen Frankreichs hinaus.
Die Geschichte hinter dem großen Erfolg
Bereits im 13. Jahrhundert bauten Benediktinermönche die ersten Weinstöcke an: Diese nannten sie Le Cloux des Cinq Journaux. Nach dem Verkauf im 16. Jahrhundert wechselte der Besitz der römisch-katholischen Kirche in den Privatbesitz verschiedener Inhaber.
Der Name des Guts geht auf den Prinzen von Conti zurück. Nach der Enteignung, die nach der französischen Revolution erfolgte, erhielt das Weingut seinen heute bekannten Namen.
Die Familie de Villaine erbte im 19. Jahrhundert das Gut und verkaufte die Hälfte an die befreundete Familie Leroy. Bis heute führen beide Familien die Geschäfte weiter, wobei Aubert de Villaine seit 1974 die Führung behält. Zusammen mit seinem Neffen Bertrand de Villaine arbeitet er seit 2009 Hand in Hand.
Diese Weinsorten baut der Winzer an
Heute produzieren der Winzer und seine Helfer:innen rund 7.500 Weinflaschen mit köstlichem Rotwein jedes Jahr, welcher aus den Alten Reben mit einer sehr hohen Pflanzendichte stammt und das Geheimnis der erstklassigen Qualität ist, die zurecht den Beinamen Grand Cru trägt.
Das Besondere ist, dass nur die Rebsorte Pinot Noir angebaut wird: Die einstige Region Burgund ist die Heimat des Pinot Noirs und liefert seit über 2000 Jahren beste Voraussetzungen für den Weinanbau. Kühle Lagen mit Kalkböden und einer guten Wasserversorgung sind optimale Bedingungen für den König unter den Rotweinen. Das weiß auch der Romanée-Conti-Winzer, der sich auf die erlesene Weinsorte spezialisiert hat. In offenen Weinbottichen aus dem Jahr 1862 wird der Wein vergoren und anschließend ungefiltert für viele Jahre eingelagert. Dieser Prozess trägt zu einem unverwechselbaren Geschmack bei und sorgt für das charakteristische Bouquet von Veilchen, Kirsche oder frischen Champignons aus dem Wald.
Wissenswertes über den Ort
Das Weingut befindet sich in der kleinen Gemeinde Vosne-Romanée im Burgund, die nicht mehr als 350 Einwohner zählt (Stand 2022) und keine 20 Kilometer von dem Ort Dijon entfernt ist, welcher für den berühmten Senf bekannt ist. Die Region rund um die Gemeinde Vosne-Romanée steht für ihre außergewöhnliche Weinlagen und Feinschmecker.
Die Größe des Anbaugebiets
Auf rund 25 Hektar Anbaufläche wächst der sehr hochwertige Pinot Noir. Rund 1,81 Hektar beziehen sich auf die Monopollage Romanée-Conti sowie etwa sechs Hektar auf die Monopollage La Tâche. Weitere Grand-Cru-Lagen des Inhabers sind Richebourg mit etwa 3,5 Hektar, Romanée-Saint-Vivant mit rund 4,7 Hektar sowie Échezeaux und Grand Échezeaux mit etwa 3,5 Hektar.
Letztere sind in der Gemeinde Flagey-Echézeaux angesiedelt. Es gibt noch weitere kleine Anteile einzelner Lagen mit einer Größe von unter einem Hektar.
Besonderheiten und Anekdoten
Das Weinanbaugebiet ist in der kleinen Gemeinde Vosne-Romanée zu finden, das nicht immer so hieß: Erst im Jahr 1866 wurde an den Ortsnamen Vosne der Beiname Romanée hinzugefügt. Das macht den Wirtschaftszweig der Region in frühen Jahren sichtbar: Durch den Weinanbau der hochwertigen Produkte erlangte die Gemeinde weltweite Berühmtheit.
Der Rotwein aus dem Burgund unterliegt vereinzelt Fälschungen, die nur schwer zu entlarven sind. Im Jahre 2020 wurde das Geschäft eines Kölner Händlers aufgedeckt, welcher Weinflaschen umetikettiert und als Weine aus dem Haus Domaine de la Romanée-Conti verkaufte. Dabei betroffen waren die Jahrgänge 2004 bis 2007, die für insgesamt 300.000 Euro verkauft wurden. Durch eine spezielle Analyse wurde festgestellt, dass nur zwei der insgesamt 36 Weinflaschen echt waren.
Das zeigt, dass die Weine vom Inhaber im Burgund hoch gehandelt werden und mit der Zeit an Wert zunehmen. Nicht selten kommt es vor, dass eine einzelne Weinflasche 10.000 Euro und mehr kostet.