Domaine Leflaive ist eines der bekanntesten Weingüter des Burgunds. Die Geschichte der Domaine lässt sich Jahrhunderte zurückverfolgen, doch als eigentlicher Gründer des heutigen Weinguts wird Joseph Leflaive bezeichnet. Kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs musste er den Konkurs seines Stahlwerks verkraften und beschloss, in seine burgundische Heimat zurückzukehren, um dort die Winzertradition seiner Vorfahren fortzusetzen und sein Weingut zu vergrößern.
In den darauffolgenden Jahrzehnten florierte das Weingut zu einem Familienbetrieb, dessen Anbaugebiet sich über 10 Hektar erstreckte. 1953 übernahm sein Sohn Joseph Régis gemeinsam mit seinem Bruder Vincent die Leitung des Weinguts, welches bald darauf international anerkannte Spitzenweine produzierte.
Das heutige Renommee der Domaine ist jedoch unwiderruflich mit Joseph Régis Sohn Olivier verknüpft, der im Jahre 1945 zur Welt kam. Nach dem Abschluss eines Studiums der Handelswissenschaften entschied sich Olivier sehr zur Enttäuschung seines Vaters, nicht die Karriere eines Winzers einzuschlagen, sondern das Leben eines Bohemians in der Pariser Kulturszene zu führen.
Oliviers Begeisterung gehörte vielmehr der Musik als dem Weinbau. Er arbeitet viele Jahre beim Fernsehen und beim Radio sowie als Agent für Künstler. Anfang der 1980er-Jahre durchlebte Olivier einen Sinneswandel, dass sein Land, seine Familie und sein Erbe unausweichlich für ihn waren. Laut eigener Aussage fühlte er sich verpflichtet, in die Fußstapften seines Vaters und der 17 Generationen, die vor ihm lebten, zu treten. 1982 trat Olivier somit als Co-Manager der Domaine Leflaive in den Weinbau seiner Familie ein und gründete zwei Jahre später seine eigene Marke „Olivier Leflaive Frères“. Seit 2010 ist Olivier Leflaive im Ruhestand, doch bis heute ist das Image der Domaine unverrückbar mit dem Namen ihres einstigen Inhabers verbunden.
Anbaugebiet und Weine der Domaine Leflaive
Das Anbaugebiet der Domaine umfasst heute rund 17 Hektar, die im Laufe der Jahre sorgfältig aufgekauft wurden. Die Weine der Domaine gelten seit Jahrzehnten zu den edlen Spitzentropfen Frankreichs. Vor allem in den 1920er- und 1940er-Jahren brachte die Domaine einige ikonische Jahrgänge hervor. Bis heute ist ihre Ernte stets ausverkauft.
Die Winzer des Anbaugebiets arbeiten akribisch an der Spitzenqualität ihrer Weine. Um den Reichtum des Mostes in den Wein zu überführen, lassen sie ihn ohne Filterung sehr langsam vergären und gewähren ihm ausreichend Zeit zur Reife in Eichenfässern. Das Ergebnis: Weiß- und Rotweine mit einer unbeschreiblichen Geschmacksintensität. Berühmt ist das Weingut vor allem für seine Chardonnays, aber auch die Rotweine der Domaine erfreuen sich weit über die Grenzen Frankreichs hinaus an großer Beliebtheit.
Die Philosophie der Domaine Leflaive
Die Philosophie von Olivier Leflaive ist auch heute noch der Kern der Domaine: Einfach große Weine zu erzeugen. Das Geheimnis der hervorragenden Qualität seines Weinguts liegt in der Qualität der Reben und ihrer Trauben. Obwohl die Qualität der Ernte entscheidend für einen großen Wein ist, spielt auch die Vinifikation eine wichtige Rolle, um die Essenz der jeweiligen Jahrgänge hervorzuheben. Das Gut verfolgt daher den Ansatz, jede Cuvée individuell zu behandeln. Hinter dieser individuellen Behandlung steckt die Arbeit eines Teams, das seit Jahrzehnten den Familiengeist der Inhaber widerspiegelt. Ein fester Kern von Mitarbeitern sorgt dafür, dass die Weine der Domaine Leflaive Jahr für Jahr zu den besten Frankreichs gehören.
Olivier Leflaives Berufung besteht jedoch nicht nur darin, exzellente Weine herzustellen, sondern auch Weinliebhabern einen möglichst persönlichen und intensiven Kontakt mit den Weinen seiner Domaine zu ermöglichen. Um Liebhaber der Domaine Leflaive in die Welt des Weinguts eintauchen zu lassen, baute die Familie ein Restaurant sowie ein Hotel auf, in dem Gäste noch heute von der Rebe bis zum Glas ein traumhaft schönes oenotouristisches Erlebnis im Burgund genießen können.